Auf dem Land wohnen zu können, wünschen sich in Deutschland viele Menschen. Sie nehmen die Wege zur Arbeit gerne in Kauf, um Ruhe und Natur und Entspannung zu finden.
Hier in Uganda ist das Leben auf dem Land für die meisten Menschen keinesfalls entspannend.

Ich fuhr mit John zu einer Familie, die lange in einem Zelt lebte, bis sie ihr Grundstück verlassen musste. Davor lebten sie in einem baufälligem Haus, das zusammenzubrechen drohte. Plötzlich waren die Eltern und ihre sieben Kinder obdachlos. So konnte es nicht weitergehen. Mit Hilfe der Pfarrei fand sich ein Hausbesitzer, der zur Zeit in Kampala wohnt und der Familie bis auf weiteres sein Haus vermietet für 10.000 Ugandische Schilling im Monat. Das sind 2,39 Euro. Wieder ein Dach über dem Kopf nur für den Moment.

Das ist das Landhaus der Familie. Drei kleine dunkle Zimmer gibt es drinnen, einen kleinen Schuppen an der Seite. Keine Toilette, kein fließend Wasser, kein Strom, außer ein kleines Sonnenpanel auf dem Dach, das aber eher ein Transitorradio betreiben kann. Hier leben die Eltern, die sieben Kinder und einige Katzen.

Wir werden ins Haus hineingebeten, drinnen legte die Frau für uns Planen zum Hinsetzen aus, darunter purer Lehmboden. Auch die Wände waren mit Lehm verputzt. Wir nahmen auf den Planen Platz und John übersetzte für mich noch einmal ihre Geschichte. Der Vater sucht dringend Arbeit um Geld zu verdienen. Er findet aber keine, denn es gibt keine Arbeit in der Nähe. Wie soll er seine Familie ernähren? Ich höre von John, dass seine Frau ihn ermahnt, mehr Verantwortung für die Familie zu tragen. "Alkohol ist dein Sanitäter in der Not", sang Marius Müller Westernhagen 1984. Alkohol ist in Uganda ein Problem für Männer. Ist es so, dass die Frauen in Uganda die hauptsächliche Last der Familie tragen?